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Sonntag, 7. Oktober 2018

Landesjugendmeisterschaft 2018


Das Experiment der Zusammenlegung der Landesjugendmeisterschaft BW und Bayern wurde dieses Jahr am Starberger See in Bayern durchgeführt.
Für uns ging es am Mittwoch auf nach Starnberg, um uns entspannt für die LJM fertig zu machen.
Da sich die Pläne am Abend vorher noch etwas geändert hatten konnte ich mich mit einem zusätzlichen Stuttgarter Segler auf den Weg nach Starnberg machen. Weswegen ich erst nach dem Aufladen am Segelclub des StSC´s noch nach Stuttgart fuhr und last minute Segelsachen und Klamotten gepackt wurden. Als dann das Auto und der Wohnwagen bis oben hin vollgepackt waren, fuhren wir etwas später los als gedacht.
Angekommen in Starnberg kamen wir in den Genuss der super Organisation des SCW´s. Denn wir durften als einzige Klasse im Parkhaus übernachten. Wir machten es uns also, zumindest den ersten Abend, überdacht in unserem schnucklig begrünten Parkhaus gemütlich. Nachdem sich die Nerven Aller etwas beruhigt hatten vesperten wir gemeinsam inmitten der Wohnwägen.
Mit der Autobahn direkt neben oder vielleicht doch eher im Parkhaus hinterließ die erste Nacht bei den Allermeisten Spuren vor großer Unzufriedenheit und Schlafmangel.
Zur Beruhigung gab es für uns erstmal eine ausgiebige Polieraktion der Boot und für uns selbst ein Frustmüsli aus der perfekt in den Tankdeckelöffnung passenden Müslischüssel.
Der Wettfahrttag startete danach mit der Anmeldung, der Eröffnung und anschließend der Steuermansbesprechung am Club des SCW´s.
Da einige noch ihre Boote fertig aufbauen mussten und der See als Spiegel eine gute Figur machte gab es erstmal Startverschiebung. Nach Verlängerung der Startverschiebung auf ca. 16 Uhr konnten wir die Gunst der Stunde nutzen, um aus unserem geliebten Parkhaus auszuziehen. Wir zogen anschießend an längere Organisation und häufigen Beschwerden zum BYC um. Leider mussten wir die Europe Flagge aus dem Wohnwagenfenster abnehmen, um uns unter den 420er Seglern getarnt zu halten.
Wegen einer grandiosen Idee der Wettfahrtleitung durften wir uns direkt im Anschluss an unseren Umzug auf den langen Weg im Schlepp, zu unserem gut gewählten Regattagebiet machen. Die Bayrischen Schleppmeisterschaften wurden nun also endlich auch auf dem Wasser gestartet. Draußen angekommen konnten wir wie erwartet keine Wettfahrt starten. Das sah auch die Wettfahrtleitung nach einiger Dümpelei endlich ein.
Am Abend gab es dann beim Bayrischen Yachtclub Fleisch und Würstchen vom Grill und als bayrischen Zusatz Obatzda, Krautsalat.
Bei der Verlosung konnte ein Europesegeler mit einer aufblasbaren Brezel zum Schwimmen glücklich gemacht werden. Bevor wir uns in unsere Betten machten, sicherten wir alle zusammen erst noch die Boote wegen eines aufziehenden Gewitters.

Der zweite Regattatag sollte dann um 9 Uhr und mit 6 optimistisch geplanten Wettfahrten gestartet werden. Für die Schleppmeisterschaft beginnt somit Tag 2.
Wie man das in Bayern scheinbar nennt wurden erstmal 2 Micky-Mausrennen gestartet. Bis zum dritten Lauf des Tages mussten wir noch wegen wenig Wind eine Weile warten. Letztendlich zog eine Regenfront mit Wind auf und wir konnten den Lauf, zur Freude einiger erfahrenerer Europesegler, mit mehr Wind starten. Jedoch Flagge O, für die Erlaubnis zum Pumpen, wurde auch nach Nachfrage gekonnt weggelassen. Der vierte Lauf bescherte leider einem Segler einen Frühstart. Der letzte Lauf an diesem Tag war wieder von wenig Wind geprägt. Das wichtigste aber war wir hatten jetzt schon eine gültige Meisterschaft, mit 9 Seglern aus Baden-Württemberg und einem aus Rheinland-Pfalz.
Da wir alle unglaublich hungrig waren fuhren wir mit dem Fahrrad zum Münchner Jachtclub um dort festzustellen, dass auch die Absprache zwischen den Segelclubs nicht optimal war, denn die Verlosung war schon vorbei. Glücklicher Weise hatten sie aber für genug Essen gesorgt.
Beim Warten auf den Wind über den Tag hatten wir entschieden nach dem Essen dem neu umgebauten Schwimmbad neben dem BYC einen Besuch abzustatten, wobei das Dampfbad und natürlich die Rutsche den Abend retteten.

Obwohl wieder 6 Wettfahrten für den dritten Tag geplant waren, begann der Samstag mit einer riesigen AP-Flagge, also Startverschiebung. Gegen alle Erwartungen beschloss die Wettfahrtleitung um 11 dem spiegelglatten See einen Besuch abzustatten. Dank der Übung der letzten Tage konnten nun wenigstens fast alle der 10 Europes perfekt schleppen, was ja auch schon ein Fortschritt ist.
Am Startschiff angekommen beschlossen wir wegen der wenig aussichtsreichen Lage erstmal im Schlepp zu bleiben.
Unsere Taktik war schnell aufgestellt, im Schlepp wie ein Hai um das Startschiff kreisen, um die Wettfahrtleitung etwas nervös zu machen. Als das nicht direkt funktionierte beschlossen wir ganz ans Startschiff heran zu fahren und Brezeln für alle abzuholen. Die ersten Beiden im Schleppverband hatten inzwischen unserem privaten und hervorragenden Schleppmeister Gesellschaft geleistet und mussten eine akrobatische Aktion vollbringen, um ihre Boote bei der Begegnung mit dem Startschiff zu retten. Die Stimmung in unserer Schleppgruppe war inzwischen ausgelassen, da wir zwei unserer Fressboxen mit Würstchen und Brezeln ins Wasser schmissen uns sie sich der Nächste im Vorbeifahren wieder rausangelte. Etwas problematischer gestaltete sich die Rückgabe der leeren Fressboxen, aber auch das ließ sich mit einem Segler im Trocki schnell lösen. Wie ein Astronaut zog er sich mit den leeren Boxen im Gepäck zum Motorboot zurück. 
Letztendlich gab die Wettfahrtleitung auf und ließ uns pünktlich zum Mittagessen wieder an Land. Zugegebenermaßen trauten wir unserer Wettfahrtleitung inzwischen alles zu. Weshalb es uns auch nicht überraschte, dass wir um 16 Uhr noch einmal eine Runde auf dem spiegelglatten See drehten, wobei wir grade so aus der Hafenausfahrt kamen, um dann wieder umzukehren.
Nach der Frustration des ewigen Schleppens ohne zu Segeln, drehten wir mit ein paar der Segler noch einige Runden auf dem Stand Up Board hinter dem Motorboot. Der Nachmittag war also gerettet. Der Abend ließ sich zufrieden beenden mit einer Portion Lasagne beim SCW und dem Grillen in Beisammensein aller Europesegler mit Eltern an der langen Tafel.

Wie schon vermutet startete der letzte Tag wieder Mal sehr früh mit 5 geplanten Wettfahrten.  Wir mussten nach der morgendlichen Besprechung direkt Auslaufen. Also galt es für uns, uns schnell umzuziehen und zum vierten Tag der Bayrischen Schleppmeisterschaft aufs Wasser zu gehen. Leider sah der Wind nicht vielversprechend aus, trotzdem wollte unsere Wettfahrtleitung jeden Hauch von Wind mitnehmen. An unserem Regattafeld angekommen konnten wir relativ schnell starten. Die Wettfahrtleitung schickte uns, im Gegensatz zu den vor uns gestarteten Lasern, von der Lee Tonne doch nochmal zur Luv Tonne um erst dort Bahnverkürzung zu machen. Mit einem Tonnenleger Boot, dass nicht rechtzeitig genug fest vor Anker lag, war auch das sehr ungünstig gelöst.
Nach langer Wartezeit dachten wir, unsere Bäuche bei der Pasta-Party füllen zu können, was aber wegen sehr kleinen versalzenen Portionen schlecht möglich war. Mit einer Flasche Wasser waren wir dann perfekt zur Siegerehrung in praller Sonne gerüstet.

Insgesamt konnte jeder mit seiner Leistung zufrieden sein und wird bestimmt an diese LJM mit einem Schmunzeln zurückdenken.
Das Treppchen belegten Tobias Postel SGW (3), Ella Spannnagel YCI (2) und Viola Loos StSC (1).
Viola GER 128